Professionelle Zahnreinigung

Die beiden Hauptkrankheiten, mit denen der Zahnarzt zu kämpfen hat, sind Karies und Parodontitis  -falsch auch "Parodontose" genannt-.

Beide werden von Bakterien verursacht, die als bakterieller Belag
(Plaque) der Zahnoberfläche fest anhaften. Unbehandelt führt dies
meist zum Zahnverlust.

Dagegen lässt sich etwas tun!

Die wichtigste Maßnahme zur Vermeidung von Karies und Parodontitis ist die tägliche Mundhygiene unter Einbeziehung der schwer zu erreichenden Zahnzwischenräume.

Man kann aber noch mehr tun und hier setzt die "Professionelle Zahnreinigung" (PZR) an. In vielen Ländern, ist es bereits selbstverständlich, dass ein Patient meist zweimal jährlich zur Dentalhygiene geht, um von einer besonders ausgebildeten Mitarbeiterin oder eines Mitarbeiters des Zahnarztes, diese Zahnreinigung durchführen zu lassen.


Was wird im Einzelnen dabei gemacht?

Am Anfang steht die Grobreinigung, was in etwa dem Entfernen von Zahnstein entspricht. Dies geschieht mit Ultraschallgeräten und mit zierlichen Handinstrumenten. Anschließend folgt die Feinreinigung, bei der Zahn für Zahn letzte Reste von Zahnstein entfernt werden.

Der zweite Schritt umfasst die Politur aller Zahnoberflächen mit  Bürsten und Polierern, wobei auch alle Beläge und Verfärbungen beseitigt werden. Bei groben oder sehr hartnäckigen Verfärbungen kommt zusätzlich ein Pulverstrahlgerät zum Einsatz. Bei Vorliegen von pathologisch vertieften Zahnfleischtaschen infolge einer Parodontitis befinden sich dort ebenfalls Bakterien in Form von Plaque sowie verkalkte Ablagerungen, ähnlich dem Zahnstein oberhalb des Zahnfleisches. Im Rahmen eines umfassenden Zahn erhaltenden Prophylaxe ist natürlich die regelmäßige Entfernung der subgingivalen Beläge und Konkremente unbedingt notwendig, da sie vom Patienten mit seinen häuslichen Hilfsmitteln nicht erreicht und beseitigt werden können und so unweigerlich zur weiteren Zerstörung des Zahnhalteapparates mit noch tieferen Taschen führen würden.

In unserer Praxis werden daher in einem dritten Schritt die zugänglichen Wurzeloberflächen des Zahnes gereinigt, wobei das Ziel ist, den vorhandenen Biofilm der Bakterien zu zerstören. Dieser Vorgang wird durch zusätzliche Gabe von Medikamenten in bestehende Zahnfleischtaschen unterstützt.

Abschließend werden die Zähne auf Wunsch mit einem schützenden Fluoridlack versehen. Ergänzend zu diesen Maßnahmen werden Hinweise gegeben, wie im individuellen Fall die Mundhygiene verbessert werden kann.

Das Ergebnis der Zahnreinigung sind nicht nur sichtbar saubere Zähne und das subjektive Gefühl der blanken gereinigten Zahnoberflächen, sondern man hat wichtige Voraussetzungen geschaffen, den beiden Krankheiten Karies und Parodontitis wirksam vorzubeugen.


Wer führt die professionelle Zahnreinigung durch?

Im Begriff "professionell" kommt zum Ausdruck, dass dies vom Zahnarzt selbst oder von speziell weitergebildetem Personal durchgeführt wird. Die supragingivalen (oberhalb des Zahnfleisches) Beläge sowie der Zahnstein werden von entsprechend ausgebildeten Zahnmedzinischen Fachangestellten durchgeführt. Sie dürfen nach entsprechender Ausbildung, Einweisung und Aufsicht auch die gingivalen Beläge entfernen. Das betrifft den Bereich der physiologischen Taschentiefen bis ca 2 mm. Im subgingivalen Bereich (Taschen tiefer als 2 mm) werden die Konkremente sowie der Biofilm vom Zahnarzt mit speziellen Instrumenten im Rahmen einer (minimalinvasiven) parodontalchirurgischen Maßnahme entfernt.


Für wen ist die PZR sinnvoll?

Für jeden! Selbst bei dem, der schon eine sehr gute Mundhygiene betreibt, finden sich immer Nischen, die doch nicht optimal erreicht und gesäubert werden können. Bei Patienten mit einer Parodontitis sollte die PZR im Rahmen der parodontalen Vorbehandlung und in der Nachsorge ihren festen Platz haben. Nur so kann das mit der Parodontalbehandlung erreichte Ergebnis stabil gehalten werden. Patienten mit Zahnersatz können zudem durch die PZR die Lebensdauer des Zahnersatzes verlängern.


Die Kosten

Sind Sie Privatpatient, werden die Kosten von Ihrer Versicherung in der Regel übernommen. Im Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherungen ist die PZR jedoch nicht enthalten. Manche Kassen erstatten aber auf Nachfrage freiwillig einen Teil der Kosten. Einen Anspruch darauf haben Sie allerdings nicht. Die Entfernung der subgingivalen Konkremente und Beläge wird im bestimmten Fällen auf Antrag von der Krankenkasse bezahlt.

Die Höhe der Kosten richtet sich nach dem zeitlichen Aufwand. Bei guter Eigenpflege wird schon eine halbe Stunde ausreichen, in schwierigeren Fällen können auch 45 bis 60 Minuten notwendig sein.

Daraus ergeben sich für gesetzlich Versicherte eigene Kosten  zwischen € 40,-- bis € 90,-- .

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zuletzt geändert am 15.09.2022